Strahlmittel
So vielfältig die Einsatzmöglichkeiten der LTS-Strahlanlagen sind, so deutlich variieren natürlich auch die verwendbaren Strahlmittel. Aber worin unterscheiden sich Korund, Schlacke, Glasperlen oder Kunststoff als Strahlmittel eigentlich?
Dazu erläutern wir kurz, wie das Strahlen in unseren Anlagen funktioniert, und was die einzelnen Mittel für unterschiedliche Wirkungen erzielen können.
Bei jeder Strahlanlage wird das Strahlmittel mit Druckluft auf das zu bearbeitende Material geschossen und löst somit arteigene oder artfremde Verschmutzungen, Ablagerungen oder Verarbeitungsrückstände ab.
Eine genaue Druckregelung ist bei Strahlanlagen von LTS selbstverständlich und neben dem Strahlmedium die zweite entscheidende Größe, um ein perfektes Endergebnis zu erreichen. So können Sie wählen, ob Sie eine sensible Karosse schonend entlacken möchten, was mit ca. 2 bar problemlos möglich ist oder ein Stahlträger aufgeraut werden soll, wo der Druck schon ca 8 bar betragen sollte.
In jeder unserer Anlagen kann mit verschiedenen Strahlmitteln gearbeitet werden.
Korund als Strahlmittel
Korund ist scharfkantig und ferritfrei und hat zudem eine stark abrasive Wirkung. Es eignet sich also bestens, um schwere und massive Bauteile von z.B. Zunder oder Farbresten sowie Rost zu befreien. Korund ist außerdem ein Mehrwegstrahlmittel und kann innerhalb eines Kreislaufs mehrfach verwendet werden. Bei einer entsprechenden Korngröße ist es möglich, eine extrem raue Oberfläche nach dem Strahlen zu erzielen.
Glasperlen als Strahlmittel
Glasperlen sind weniger hart als Korund, jedoch noch deutlich härter als Kunststoff. Dadurch bieten sich Glasperlen perfekt für Entlackungen oder auch zur Erhöhung der Dauerfestigkeit von Oberflächen an. Durch Glasperlen ist zudem eine Mattierung möglich, was mit aufrauenden Strahlmitteln wie Sand oder Schlacke schwer bis gar nicht umsetzbar ist.
Kunststoff als Strahlmittel
Gegenüber Korund ist Kunststoff deutlich besser für eine sanfte Oberflächenbearbeitung geeignet. Er ist weniger hart, weniger scharfkantig und dadurch deutlich weniger abrasiv. Kunststoff eignet sich bestens für eine vergleichsweise schonende Behandlung von empfindlichen Oberflächen wie zum Beispiel Oldtimerkarosserien. Zudem wird durch die geringere Härte des Kunststoffs weniger Wärme in das Werkstück eingebracht, was eine eventuelle Verformung verhindert und so schlicht und einfach auch den Wert des Werkstücks erhält.
Trockeneis als Strahlmittel
Trockeneis kann man wohl getrost als eine Art Außenseiter unter den Strahlmitteln bezeichnen, da es eher als Reinigungsverfahren zu betrachten ist. Es wird ebenfalls mit Druckluft auf das Werkstück beschleunigt, trägt jedoch kein Material ab sondern entfernt Verschmutzungen, Öl, Fett oder Unterbodenschutz, der beim folgenden Strahlvorgang hinderlich wäre. Trockeneis wird mit einer Temperatur von ca. -70° C auf die Oberfläche aufgebracht und löst dort aufgrund des hohen Temperaturunterschieds sofort jegliche Verschmutzungen durch ein temperaturbedingtes Abplatzen.